In Zeiten steigender Strompreise und wachsendem Umweltbewusstsein denken immer mehr Menschen darüber nach, ein Balkonkraftwerk zu installieren. Diese kleinen Solaranlagen für den Eigengebrauch sind nicht nur nachhaltig, sondern auch überraschend effizient. Doch bevor Sie sich für ein Modell entscheiden, sollten Sie einige wichtige Aspekte beachten. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, worauf es bei der Auswahl eines passenden Balkonkraftwerks für Ihren Balkon oder Ihre Terrasse ankommt praxisnah, verständlich und ganz ohne Fachchinesisch.
1. Platzverhältnisse richtig einschätzen
Bevor Sie sich ein Balkonkraftwerk zulegen, sollten Sie sich zunächst einen Überblick über Ihre Platzverhältnisse verschaffen. Wie groß ist Ihr Balkon oder Ihre Terrasse wirklich? Gibt es genügend freie Fläche für Solarmodule?
Ein typisches Balkonkraftwerk besteht aus ein bis zwei Solarpanels und einem Wechselrichter. Diese Komponenten benötigen nicht nur ausreichend Fläche, sondern sollten auch möglichst unverschattet stehen. Achten Sie darauf, ob Pflanzen, Geländer oder benachbarte Gebäude die Sonneneinstrahlung beeinträchtigen könnten. Denn je mehr Sonne die Module abbekommen, desto höher ist die Stromausbeute.
2. Ausrichtung und Neigungswinkel beachten
Die ideale Ausrichtung für ein Balkonkraftwerk in Deutschland ist nach Süden. Doch auch eine Ost- oder Westausrichtung kann sich lohnen vor allem, wenn morgens oder abends viel Sonne einfällt.
Was den Neigungswinkel betrifft, so ist ein Wert zwischen 30 und 35 Grad in unseren Breitengraden optimal. Damit können die Module das Sonnenlicht bestmöglich einfangen. Wenn Ihr Balkon über ein Geländer verfügt, das keine Neigung zulässt, gibt es spezielle Halterungen, mit denen sich die Module anwinkeln lassen. Diese kleinen Anpassungen können den Unterschied zwischen einer mittelmäßigen und einer sehr guten Leistung ausmachen.
3. Leistung und Effizienz des Balkonkraftwerks
Ein entscheidender Punkt bei der Auswahl ist die Leistung des Balkonkraftwerks. Die meisten Geräte auf dem Markt haben eine Einspeiseleistung von 300 bis 800 Watt. Gesetzlich sind in Deutschland aktuell bis zu 800 Watt erlaubt alles darüber hinaus fällt unter strengere Regelungen.
Für einen Zwei-Personen-Haushalt reicht in der Regel ein 600-Watt-Balkonkraftwerk völlig aus, um spürbare Stromkosten zu sparen. Wichtig ist jedoch nicht nur die Maximalleistung, sondern auch der Wirkungsgrad der Solarmodule. Hochwertige Module liefern auch bei diffusem Licht oder leichter Bewölkung noch Energie das ist besonders im Frühling oder Herbst von Vorteil.
4. Die Wahl des richtigen Wechselrichters
Der Wechselrichter ist das Herzstück jedes Balkonkraftwerks. Er wandelt den erzeugten Gleichstrom in netzfähigen Wechselstrom um, der direkt im Haushalt genutzt werden kann.
Achten Sie darauf, dass der Wechselrichter nicht nur zur Leistung Ihrer Solarmodule passt, sondern auch über Sicherheitsfunktionen wie Netzüberwachung oder Temperatursensoren verfügt. Besonders praktisch sind Modelle mit WLAN-Funktion so können Sie die aktuelle Stromproduktion ganz bequem per App auf Ihrem Smartphone überwachen.
5. Montage und Anschluss – einfacher als gedacht
Viele Menschen schrecken vor der vermeintlich komplizierten Installation zurück. Dabei ist der Aufbau eines Balkonkraftwerks oft erstaunlich einfach. Wer handwerklich ein wenig geschickt ist, kann die Module selbst montieren vorausgesetzt, es handelt sich um eine genehmigungsfreie Plug-and-Play-Lösung.
Diese wird einfach in eine Außensteckdose eingesteckt, fertig. Wichtig ist, dass die Steckdose den nötigen Sicherheitsanforderungen entspricht. Im Zweifel lohnt es sich, einen Elektriker zurate zu ziehen. Zudem muss das Balkonkraftwerk beim Netzbetreiber und der Bundesnetzagentur angemeldet werden – ein bürokratischer Schritt, der meist unkompliziert online erledigt werden kann.
6. Kosten und Fördermöglichkeiten vergleichen
Die Preise für ein komplettes Balkonkraftwerk beginnen bei etwa 500 Euro und können je nach Ausstattung bis zu 1.200 Euro betragen. Dazu kommen eventuell Kosten für Halterungen oder die Montage.
Bevor Sie sich für ein Modell entscheiden, lohnt es sich, verschiedene Anbieter und Angebote zu vergleichen. In vielen Bundesländern gibt es zudem Förderprogramme, die bis zu 50 % der Kosten übernehmen. Informieren Sie sich hierzu auf den Seiten Ihrer Stadt oder Gemeinde hier lässt sich oft bares Geld sparen.
7. Zukunftssicher durch Speicherlösungen?
Ein Trend, der sich zunehmend abzeichnet: Balkonkraftwerke mit Speicher. Zwar ist das momentan noch mit höheren Anschaffungskosten verbunden, doch auf lange Sicht kann sich ein integrierter Speicher durchaus lohnen. So können Sie den selbst erzeugten Strom auch dann nutzen, wenn die Sonne längst untergegangen ist.
Wenn Sie also zukunftssicher investieren möchten, sollten Sie ein Auge auf Modelle mit modular erweiterbaren Speichersystemen werfen. Auch hier ist es wichtig, auf Qualität und Kompatibilität mit bestehenden Komponenten zu achten.
Fazit: Mit dem richtigen Balkonkraftwerk clever sparen
Ein Balkonkraftwerk ist nicht nur ein Beitrag zum Umweltschutz, sondern auch eine lohnende Investition in Ihre Energiezukunft. Wer die Platzverhältnisse richtig einschätzt, auf Ausrichtung und Leistung achtet und sich nicht von der Technik abschrecken lässt, kann seinen eigenen Solarstrom produzieren – einfach und effizient.
Ob für den kleinen Stadtbalkon oder die großzügige Terrasse – mit den richtigen Tipps finden auch Sie das passende Balkonkraftwerk. Wichtig ist vor allem, sich gut zu informieren, Angebote zu vergleichen und auf Qualität zu setzen. So machen Sie Ihren Balkon zu einem kleinen, aber wirkungsvollen Kraftwerk.
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