Wenn du Ende 20 bist, passiert innerlich etwas. Ganz leise, ohne dass du es sofort merkst. Du wachst eines Tages auf und spürst, dass die Fragen, die du dir stellst, andere geworden sind. Früher ging es oft um was kommt als Nächstes, jetzt eher um wer bin ich eigentlich wirklich. Und falls du gerade an dem Punkt bist, an dem du dich irgendwie orientierungslos fühlst – willkommen im Club. Ich bin 29 und ich habe nach den Antworten auf diese Fragen gesucht.
1. Was will ich – und was wollte ich eigentlich nie?
Ende 20 ist ein verdammt guter Zeitpunkt, um aufzuräumen. Nicht in deiner Wohnung – in deinem Kopf. Ich habe festgestellt, dass ich viele Dinge gemacht habe, die ich „sollte“ – und nicht, weil ich es wirklich wollte. Studium. Job. Erwartungen erfüllen. Gut dastehen. Irgendwann war ich müde vom „funktionieren“ und wünschte mir einfach einen großen Avalon78 Gewinn und nie mehr Arbeiten. Das geht aber nicht so.
Eine ehrliche Frage, die mir geholfen hat: Wenn ich keine Angst hätte, was würde ich tun – und was sofort lassen? Das hat wehgetan, weil es bedeutete, Entscheidungen infrage zu stellen, die ich jahrelang mitgeschleppt habe. Aber es war auch der Anfang davon, mir zu erlauben, anders zu leben.
2. Für wen lebe ich eigentlich?
Ich hatte eine Phase, da habe ich das Gefühl gehabt, alle Entscheidungen meines Lebens würden auf einer Bühne stattfinden – vor einem unsichtbaren Publikum. Familie, Kolleg:innen, alte Freund:innen. Ich wollte, dass sie stolz sind. Aber ich habe nie gefragt, ob ich selbst überhaupt stolz auf mich bin.
Ich habe angefangen, mir regelmäßig zu überlegen: Welche Entscheidung würde ich treffen, wenn mir niemand dabei zuschaut? Das verändert viel. Plötzlich wird die eigene Stimme wieder hörbar.
3. Wer tut mir gut – und wer nicht mehr?
Mit Ende 20 habe ich gemerkt, dass meine Energie nicht unendlich ist. Früher dachte ich, ich müsste alle Freundschaften halten, jeder Einladung folgen, jedes Gespräch führen. Jetzt spüre ich: Nicht jede Verbindung muss bleiben. Und ich bin ok damit.
Fühle ich mich nach dem Kontakt mit dieser Person leichter oder schwerer? Diese einfache Frage hat mir geholfen, gesünder mit meinen Beziehungen umzugehen. Ich habe gelernt, dass „loslassen“ nicht das Gleiche ist wie „aufgeben“. Manchmal ist es Selbstschutz.
4. Was brauche ich wirklich – und was kompensiere ich?
Ich habe oft geglaubt, ich bräuchte mehr. Mehr Anerkennung. Mehr Erfolge. Mehr Likes. Aber tief drin fehlte mir was anderes: Ruhe. Zeit. Nähe. Ich habe zum ersten Mal ehrlich reflektiert, was ich in stressigen Phasen wirklich suche. Und oft war die Antwort: Ich will einfach gesehen werden. Ohne Leistung.
Was wünsche ich mir in Momenten, in denen ich mich leer fühle? Wenn die Antwort immer wieder „Anerkennung“ oder „Ablenkung“ ist – vielleicht liegt darunter ein echtes Bedürfnis, das du dir selbst nie eingestanden hast.
5. Was bedeutet Erfolg für mich?
Ich habe lange gedacht, Erfolg ist das, was andere bewundern. Der perfekte Job, die tolle Wohnung, der durchgetaktete Alltag. Aber irgendwann habe ich gespürt: Ich funktioniere nur noch – und lebe kaum.
Heute frage ich mich stattdessen: Worauf bin ich heute stolz – unabhängig davon, ob es jemand sieht?
6. Wie gehe ich mit mir um, wenn ich nicht funktioniere?
Das ist die wahrscheinlich ehrlichste Frage, die ich mir in den letzten Jahren gestellt habe. Denn es gibt Tage, da läuft es nicht. Da fühle ich mich klein, überfordert, müde vom Leben. Und ich habe gemerkt: Wie ich in diesen Momenten mit mir spreche, ist der wahre Spiegel meiner Beziehung zu mir selbst.
Bin ich in meinen schwächsten Momenten genauso liebevoll zu mir wie zu meiner besten Freundin? Meistens nicht. Aber ich übe.
7. Was habe ich verdrängt, das jetzt gesehen werden will?
Das Ende der 20er bringt auch viel Vergangenes mit sich. Verletzungen, die ich klein gemacht habe. Entscheidungen, die ich nicht verarbeitet habe. Ich habe gelernt: Wenn ich nicht hinhöre, schreit mein Inneres irgendwann lauter. Unruhe. Träume. Albträume. Der Körper meldet sich, wenn die Seele keinen Platz bekommt.
8. Wie will ich leben – jetzt, nicht irgendwann?
Früher war ich ständig auf das nächste große Ding fokussiert. Der nächste Job. Die nächste Stadt. Die nächste Version von mir. Heute habe ich verstanden: Das Leben passiert nicht später. Es ist jetzt. Und das bedeutet, Verantwortung zu übernehmen. Nicht nur für meine Ziele, sondern für meinen Alltag. Welche kleinen Dinge machen meine Tage lebenswert – und habe ich genug davon?
Ich bin 29 und ich habe die Antworten auf diese Fragen!
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