Wie ein Balkonkraftwerk mit Speicher Ihre Energiekosten senken kann

0
5
Wie ein Balkonkraftwerk mit Speicher Ihre Energiekosten senken kann

Die Energiepreise in Deutschland steigen seit Jahren kontinuierlich. Viele Haushalte suchen daher nach Möglichkeiten, Stromkosten zu senken und sich unabhängiger vom öffentlichen Stromnetz zu machen. Eine Lösung, die zunehmend an Beliebtheit gewinnt, ist das sogenannte balkonkraftwerk mit speicher. Dabei handelt es sich um eine kompakte Photovoltaikanlage für den Balkon oder die Terrasse, die durch einen Speicher ergänzt wird. Dieser Beitrag erläutert, wie ein solches System funktioniert und welchen Einfluss es auf die Energiekosten eines Haushalts haben kann.

Funktionsweise eines Balkonkraftwerks mit Speicher

Ein Balkonkraftwerk besteht in der Regel aus einem oder zwei Solarmodulen, einem Wechselrichter sowie gegebenenfalls einer Halterung zur Befestigung. Die Anlage wird üblicherweise über eine haushaltsübliche Steckdose an das Stromnetz der Wohnung angeschlossen. Der produzierte Solarstrom wird dabei direkt ins Hausnetz eingespeist und kann unmittelbar von elektrischen Geräten genutzt werden.

Ein balkonkraftwerk mit speicher erweitert diese Lösung um eine zusätzliche Komponente: einen Batteriespeicher. Dieser ermöglicht es, nicht sofort verbrauchten Strom zu speichern und zu einem späteren Zeitpunkt, etwa in den Abendstunden, abzurufen. Dadurch wird der Anteil des selbst genutzten Solarstroms – der sogenannte Eigenverbrauch – erhöht, was die Einsparung bei den Stromkosten deutlich verbessert.

Wirtschaftliche Vorteile im Überblick

Ohne Speicher wird ein Großteil des erzeugten Stroms tagsüber produziert, wenn viele Haushalte nur wenig Energie benötigen. In diesem Fall wird der überschüssige Strom nicht vergütet oder nur zu sehr niedrigen Sätzen ins öffentliche Netz eingespeist. Mit einem balkonkraftwerk mit speicher hingegen lässt sich der erzeugte Strom besser nutzen, da er zwischengespeichert werden kann. So steht er auch abends oder nachts zur Verfügung.

Ein praktisches Rechenbeispiel: Eine Mini-PV-Anlage erzeugt pro Tag etwa 3 Kilowattstunden (kWh) Strom. Ohne Speicher könnten davon vielleicht 1,5 kWh direkt genutzt werden. Mit Speicher lassen sich hingegen bis zu 3 kWh vollständig verwerten. Bei einem aktuellen Strompreis von 35 Cent pro kWh ergibt sich daraus eine tägliche Ersparnis von rund 1 Euro, auf das Jahr gerechnet also über 350 Euro.

Amortisation und Investitionskosten

Die Anschaffungskosten für ein balkonkraftwerk mit speicher variieren je nach Leistung und Qualität der Komponenten. Für eine komplette Anlage mit Solarpanels, Wechselrichter und Speicher ist mit Kosten zwischen 1.000 und 1.500 Euro zu rechnen. In einigen Fällen kann der Preis auch darüber liegen, insbesondere bei größeren Speichern.

Die Lebensdauer der Solarmodule liegt in der Regel bei mindestens 20 Jahren. Der Speicher hat meist eine Nutzungsdauer von etwa 10 bis 15 Jahren, abhängig von Technologie und Nutzung. Durch die kontinuierlichen Einsparungen bei den Stromkosten amortisiert sich die Investition je nach Nutzung nach etwa 6 bis 8 Jahren. Danach erzeugt das Balkonkraftwerk quasi kostenlosen Strom, was sich langfristig wirtschaftlich auszahlt.

Fördermöglichkeiten und rechtliche Rahmenbedingungen

In vielen Städten und Gemeinden gibt es Förderprogramme, die die Anschaffung eines Balkonkraftwerks finanziell unterstützen. Die Zuschüsse betragen je nach Region zwischen 100 und 300 Euro. Auch einige Bundesländer bieten eigene Fördermaßnahmen an. Es empfiehlt sich daher, vor dem Kauf Informationen bei der Kommune oder beim zuständigen Energieversorger einzuholen.

Rechtlich gesehen ist ein balkonkraftwerk mit speicher weitgehend unproblematisch. Kleine Solaranlagen bis zu einer Leistung von 600 Watt (ab 2024 teilweise bis 800 Watt erlaubt) sind in Deutschland von der Einkommen- und Umsatzsteuer befreit. Die Anmeldung erfolgt über das sogenannte Marktstammdatenregister, was seit 2024 vereinfacht wurde.

Ökologische Vorteile

Neben den finanziellen Einsparungen bietet ein Balkonkraftwerk auch ökologische Vorteile. Jede selbst erzeugte Kilowattstunde Strom ersetzt Strom aus dem öffentlichen Netz, der in Deutschland noch immer teilweise aus fossilen Quellen wie Kohle oder Gas stammt. Ein balkonkraftwerk mit speicher trägt somit zur Reduktion von CO₂-Emissionen bei und unterstützt die Energiewende auf lokaler Ebene.

Die Nutzung von Sonnenenergie ist zudem geräuschlos, emissionsfrei und wartungsarm. Ein weiterer Vorteil: Die Anlage kann bei einem Umzug einfach mitgenommen und am neuen Wohnort weiter genutzt werden.

Für wen eignet sich ein Balkonkraftwerk mit Speicher?

Ein balkonkraftwerk mit speicher ist besonders für Haushalte geeignet, die über keinen eigenen Dachzugang verfügen – etwa Mieter oder Wohnungseigentümer. Es bietet eine flexible Lösung, um trotz begrenzter Flächen eigenen Solarstrom zu erzeugen. Auch für Einfamilienhäuser kann es als Ergänzung zu einer bestehenden Photovoltaikanlage sinnvoll sein.

Dank einfacher Installation und kompakter Bauweise eignet sich das System für nahezu jeden Balkon, sei es an der Hauswand, an der Brüstung oder freistehend auf einer Terrasse.

Fazit

Ein balkonkraftwerk mit speicher stellt eine effektive Möglichkeit dar, Energiekosten dauerhaft zu senken und einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Durch die Möglichkeit, Solarstrom zu speichern und flexibel zu nutzen, erhöht sich der Eigenverbrauch und damit auch die Wirtschaftlichkeit der Anlage. Förderprogramme und steuerliche Vorteile erleichtern den Einstieg zusätzlich.

In Zeiten steigender Energiepreise und wachsendem Umweltbewusstsein ist das Balkonkraftwerk mit Speicher eine lohnenswerte Investition – sowohl finanziell als auch ökologisch.

Mehr Lesen: Michaela Koschak und Robert Burdy getrennt

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein